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Juli 2019 – „Dritter Bauabschnitt Bauphase Umbau unserer Dirtline“

Die Planer des dritten Bauabschnittes hatten sich dazu entschlossen den Startpunkt der Dirtline um ein paar Meter in Richtung Park zu versetzen. Geplant war die Dirtline in einer fast geraden Linie nach Unten auf die Kurve zulaufen zu lassen.
Wirklich begeistert von dieser Idee waren wir eigentlich nicht. Vorher lief die Dirtline recht elegant den kurvigen Asphaltweg entlang und das fanden wir eigentlich beim Fahren sehr gut. Von der geraden Linie haben wir uns dann erhofft das sie schon so Fachmännisch gestaltet würde dass der schöne Fahrflow den wir vorher hatten nicht verloren gehen würde.
Aber wir konnten sowieso nichts daran ändern da sich die Stadt in ihre Parkplanung nicht reinreden lässt. Zumindest hatten uns die Planer versprochen eine gleichwertige Dirtline von einem Fachmann bauen zu lassen. Also Vertrauten wir einfach mal das das schon werden wird. Bei einer Naturbahn lässt sich im Nachhinein ja eh noch einiges ändern. Das ist der Wohl größte Vorteil von Naturbahnen überhaupt.
Asphalt war immer wieder mal im Gespräch wegen des extrem niedrigen Pflegeaufwandes und ich führte selber einige Gespräche mit Profi Asphaltbahn Spezialisten um zu erfahren was für unsere Dirtline und Pumptracks möglich wäre. Aber es war alles theoretischer Natur da die Stadt alle Asphaltierungswünsche abschmetterte -meist aus Lärmschutzgründen. Sie wollten keinen Skatepark-ähnlichen Lärm und Charakter riskieren wegen der Anwohner an der Untersbergstraße. Einerseits konnten wir das Verstehen – aber andererseits befinden wir uns in Sichtweite zum Mittleren Ring mit 8-Spurigem Autoverkehr.
Also wirklich viel Lauter wären wir wohl auch nicht geworden…
Der Abriss klappte einwandfrei und jetzt gings dran die Grundform der Line zu Schaufeln – den Aushub abtransportieren – den Unterboden entsprechend vorzubereiten – dann Lehm drauf und los gehts mitm Bauen.
Das Shapen – also die „Feinarbeit“ mit kleinem und großem Bagger erfordert besondere „Skills“ und ich war heilfroh das ich, auf spontane Anfrage beim Architekten , einen Profibauer von Pumptracks zur Verfügung gestellt kriegte. Das war anzusehen wie schnell der Mann eine Line im Gefälle mit fremden Bagger und akuter Hüftverletzung hin-zaubern konnte. So viel Feingefühl mit dem Bagger muss man erst mal haben. Und das innerhalb eines Arbeitstages ! – fast fertig geworden !
Eigentlich hätten wir ihn am nächsten Tag auch noch haben wollen den ganzen Tag für die Feinarbeit und den Anschluss an die alte Line. Da musste ja jetzt auch etwas Nach-gearbeitet werden da auch die neue Kurve anders geformt ist und dementsprechend im unteren Bereich kleine Anpassungen vorgenommen werden müssen damit der Flow weiterhin passt.
Aber er wurde uns für den nächsten nicht mehr zur Verfügung gestellt. Warum wissen wir immer noch nicht wirklich.
Also sollte der Garten und Landschaftsbauunternehmer der auch schon für den Abriss der Line und im Park nebenan für einiges verantwortlich war den Rest fertig gestalten. Leider traf er aus Unkenntnis der Materie – also Dirtlines und Pumptracks – immer wieder Falsche Entscheidungen und ruinierte so einen großen Teil der wunderbaren Vorarbeit des Baggerprofis. Leider konnten wir nicht den ganzen Tag vor Ort bleiben um seine Arbeit zu überwachen da wir selber Vollzeitarbeiter sind und nicht einfach so spontan Urlaub kriegten oder aus Zeitlichen Gründen etc.
Auch haben wir nur begrenztes Mitspracherecht gehabt und es wurde die meisten unserer Tips angezweifelt und diskutiert oder einfach ignoriert – andere wurden Akzeptiert aber dann Falsch ausgeführt. Nach fast 5 Jahren Arbeit an unserer Bahn haben wir einiges an Fehlschlägen und Erfolgen hinter uns – dieses Know-How wollte sich die Stadt einfach nicht wirklich zu nutzen machen und wir wurden nie wirklich eingebunden. Wir wurden lediglich als Helfer „Light“ wahrgenommen. Leider.
So kam es wie es kommen musste – und das war eine Vollkommen unbrauchbare Oberfläche ! Mehrere Fehler wurden im Vierdichtungsprozess – Materialauswahl – Abdeckschicht usw. begangen. Mit dieser völlig unbrauchbaren – viel zu weichen – unkomprimierten Oberfläche zog sich dann der GaLa Unternehmer aus der Dirtline zurück und betrachtete die neue Dirtline aus seiner Sicht als abgeschlossen..Weil es sieht ja ganz gut aus – dachte er sich.
Alles reden das die Bahn unfahrbar ist wurden nicht wirklich ernst genommen und es wurde auf das Wetter und Zeit verwiesen und das würde schon alles Hart werden nach einer Zeit usw..
Sie wollten es einfach nicht verstehen !
Wir haben es selber Jahrelang gemacht und kannten die Probleme aus dem Schlaf. Es half nichts – wir wurden als Ratgeber einfach nicht für voll genommen. Der GaLa Unternehmer wendete sich jetzt erst mal dem Kinderpumptrack zu und versprach und er würde wenn er damit fertig ist sich nochmal richtig um die Dirtline kümmern.
Der Kinderpumptrack ist noch mal ein eigenes Kapitel aber so viel sei gesagt. :
Der GaLa Unternehmer probierte sich am Kinderpumptrack und versagte dort ebenfalls kläglich. Als er nach „Fertigstellung“ des Kinderpumptracks sich nochmal die Dirtline vornehmen sollte war schon so viel Zeit ins Land gegangen das auf unserer Dirtline schon das Gras aus unserer Line herauswuchs und wir teilten das der Stadt mit.
Eigentlich wäre bei so viel Gras besser ,jetzt wo der Große Bagger noch da ist, einfach ein paar Zentimeter abzuschaufeln und neu aufzulegen. Dann hätte man das meiste inklusive der Wurzeln entfernt. Aber scheinbar konnten sich Stadt und GaLa Unternehmer nicht einigen und die Bahn wurde Grüner und Grüner..
Der GaLa Unternehmer kriegte jetzt den Auftrag das Gras zu entfernen und die Line zu „reparieren“. Inzwischen hatten wir schon Tonnenweise Überschüssiges Material mit dem Besen von der Dirtline runtergekehrt um Zeit zu sparen und den Trocknungsprozess zu beschleunigen.
Als er dann er dann ein paar Wochen später vorbeikam tagsüber schickte er einfach kurz seine Arbeiter drüber um grob ein paar Grasbüschel abzuzupfen und schüttete dann einfach, um seine unsaubere Arbeit zu versiegeln, wieder ein paar Tonnen neues – wieder Falsches ! – Material auf die Dirtline drauf und verteilte es. Jetzt sah es wieder total sauber aus und dieser Auftrag war für ihn erledigt !
Für uns war das ein Schlag ins Gesicht und ich habe heute erst wieder Stundenlang Teile dieses Materials abgetragen.
Vorher durften wir das nicht machen da es immer zur Debatte stand ob der GaLa Unternehmer noch rechtliche Verpflichtungen oder Rechte an „seiner“ Baustelle hat. Da durften wir uns aus Haftungsgründen nicht einmischen.
Das Gelände ,so wie die Baustelle ,sind ja alles Städtische Angelegenheit und wir sind dort nur Gäste.
Im Moment muss die Dirtline noch durchtrocknen und im Nachhinein wohl nochmal gerüttelt werden .
Es kommt ab nächste Woche eine Pumptrackbaufirma die uns bei der Instandsetzung unterstützt. Zusammen werden wir dann besprechen wie wir die Dirtline und den Kinderpumptrack jetzt endlich so bearbeiten können das sie wirklich Hart werden. Gesendet wird die Firma uns von der Stadt. Dieses mal ist aber tatsächlich eine Fachfirma. Hoffen wir mal das das nicht an Finanziellen oder anderen Problemen scheitern wird.
Und falls doch dann machen wirs halt einfach wieder mal selber.
Und Nein – ich hab den Bagger nicht gefahren.. sieht nur so aus auf dem Foto.

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